Sechster Tag - Sonntag, der 21.8.94

Etappe 6
Von Krems
Nach Kloster Neuburg
Über Donauradweg rechte Seite: Zwentendorf, Tulln
Distanz 73 km
Bemerkung

Die Königsetappe für Chantal. Sie hat wenig Radfahrpraxis, es ist eine lange Etappe und ein heißer Tag. Nach Krems fahren wir über die Brücke auf die rechte Donauseite. Erste Pause gegen Mittag vor Zwentendorf in einem Gastgarten am Radweg. Dann direkt am AKW vorbei. Schläfrige Sonntagsstimmung, keine Bewachung zu sehen. Bis Tulln am Damm oder durch Donauauen. Am Ortseingang von Tulln lange Rast mit Mittagessen im Alpenvereinshaus. Dann weiter auf dem Radweg, kurz vor Ortsende rechts das Schielemuseum. Interessant untergebracht im ehemaligen Stadtgefängnis von Tulln. Kaum Originale, viele Reproduktionen und Bilder aus dem Leben von Schiele, dazu Fotografien und Urkunden. Die Ausstellung bietet einen etwas unchronologischen Überblick über sein kurzes Leben.

Dann weiter nahe Donauufer. Nun nicht endend wollende Aneinanderreihung von Wochenendhäusern, stets auf Stelzen und in allen möglichen Stilen. Vom stilisierten Schiff über rustikalen Landhausstil bis hin zur Villa ist alles vertreten. Die ganze Strecke an der Donau ist genutzt für die Freizeitbedürfnisse der Wiener. Alle 2 km gibts einen Yachthafen.

Spät gegen 8 Uhr in Kloster Neuburg angekommen. Direkt am Radweg der Europa-Campingplatz. Recht voll wegen der Nähe zu Wien und dem S-Bahn-Anschluß, relativ laut wegen naher Straße. Fast alles mit Wohnwägen und Motorhomes zugestellt. Für Zeltler nur zwei ungünstige Flächen.

Dann Suche nach Futter. Im Stiftskeller am Hauptplatz hat die Küche kurz vor 10 Uhr schon geschlossen. Der Garten dort schön mit Blick auf Klosterneuburg, Gastraum kahl. Bei Chantal kriselt es. So spät, so müde und noch nicht mal was Warmes zu essen. Nach weiterer Suche beim Heurigen in der Agnesstraße untergekommen. Sehr gutes, rustikales Essen. Mein Schweinebraten vom kalten Buffet ist excellent. Dazu gibt es Schmalz mit geliertem Bratenjus. Der Wein ist süffig und selbst Chantal ist zufrieden, obwohl sie kein warmes Essen hat. Es wird noch ein gelungener Abend. Pauvre Chantal schläft in der Laube ein.